Achterbahnfahrt Jobwechsel

 

Egal, ob es das erste Mal oder das fünfte Mal ist, das Gefühl, das einen überkommt, wenn man daran denkt, sein gewohntes Jobumfeld zu verlassen und in einen neuen Lebensabschnitt zu starten, ist gleichermaßen beängstigend und spannend. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Veränderung? Viele würden sagen: „Das ist wie bei Kindern, hierfür gibt es keinen richtigen Zeitpunkt.“ Doch dieser Aussage würde ich widersprechen; es gibt einen richtigen Zeitraum, welchen es zu erkennen gilt. Dabei ist wichtig: Du bist nicht aus Zucker und kannst den Sprung ins kalte Wasser wagen.

 

 

 

Wie Du den richtigen Moment erkennst, welche Anzeichen für einen Jobwechsel sprechen und vor allem, wie ich gestärkt und positiv aus solch einer Situation gegangen bin, erfährst Du, wenn Du Dir ca. zehn Minuten Deiner Zeit nimmst und diesen Blogbeitrag liest.

 

 

Jobwechsel - wenn das Luftschloss zur Realität wird

 

Mit dem Gedanken, den Job zu wechseln, spielt man schnell einmal: existieren Konflikte mit Kollegen, unangenehme Aufgaben oder kann man den/die Vorgesetzte|n nicht wirklich ausstehen. Das sind natürlich Aspekte, die den Wunsch nach Veränderung nähren, jedoch kurzfristig nicht ausschlaggebend dafür sein sollten. Diese fünf Anzeichen erfordern, u.a. in meinen Augen hingegen Handlungsbedarf:

 

 

Entwicklungsplateau

 

Meistens kommt im Laufe der Zeit das Gefühl, sich fachlich oder menschlich nicht mehr weiter mit der Organisation entwickeln zu können. Vor allem, wenn Du Dich bereits Jahre im selben Unternehmen befindest, Dich bereits sehr stark entwickeln durftest, kommt dieses Gefühl auf, selbst wenn weiterhin eine stetige, aber langsamere Entwicklung vorangeht. 

 

Tipp: Nimm Dir Zeit und eruiere für Dich, ob in der derzeitigen Organisation Entwicklungspotentiale existieren und inwiefern Du diese noch ausschöpfen möchtest. Hierbei kann auch eine organisationsinterne Veränderung eine Lösung sein.

 

Inhaltliche Unzufriedenheit

 

Du merkst, dass die Aufgaben, die Du täglich erledigst, nicht mehr Deinen Vorstellungen entsprechen und sich Frustration breit macht. Inhaltliche Unzufriedenheit führt dazu, dass Du Aufgaben nur noch „abarbeitest“ und Du nur noch „funktionierst“ - dann solltest Du Dein eigenes Glück in die Hand nehmen. 

 

Tipp: Veränderung braucht Bewegung und Bewegung braucht einen Impuls. Gehe aktiv auf Deine|n Vorgesetzte|n zu und spreche die Situation an. Mache Dir jedoch bewusst, dass es immer Aufgaben gibt, die reizvoller sind als andere - das richtige Verhältnis macht es aus.

 

Perspektivengestaltung

 

Du hast für Dich einen Zukunftsplan oder siehst eine große persönliche/berufliche Chance in einer anderen Stelle, die Dir eine attraktive Perspektive aufzeigt, dann kannst Du Dich zumindest mit dem Gedanken beschäftigen, Dich umzuorientieren. 

 

Tipp: Frage Dich, ob Dein aktueller Job nicht auch interessante Perspektiven für Dich bietet, die Du verfolgen möchtest.

 

Horizonterweiterung

 

Es kann sein, dass Du nach jahrelangem Arbeiten in der selben Branche merkst, dass Du Dich und Deinen Horizont gerne in einer anderen Branche oder Unternehmensstruktur erweitern möchtest und deshalb den Wunsch nach Veränderung verspürst. Das ist nicht verwerflich, beschäftige Dich damit, wohin die Reise gehen kann und vor allem soll.

 

Tipp: Halte die Füße still, solange Du noch keinen Plan und keine genaue Vorstellungen hast. Sobald Du für Dich jedoch die Entscheidung getroffen hast, kommuniziere gegenüber Deinen Vorgesetzten ehrlich und offen.

 

Menschliche Unzufriedenheit

 

Du verbringst so viel Zeit in deinem Job, da solltest Du Dich menschlich gut aufgehoben fühlen. Dass Du nicht mit jedem Arbeitskollegen eng befreundet oder auf einer Wellenlänge sein kannst, solltest Du Dir immer wieder bewusst machen. Wichtig ist jedoch, dass gute Zusammenarbeit möglich ist und ein respektvoller Umgang innerhalb des Teams herrscht.

 

Tipp: Wenn Du Dich menschlich nicht wohl fühlst, hilf Deinem Umfeld, Dich zu verstehen. Gehe in die direkte Kommunikation und formuliere in Ich-Botschaften, wie Du Dir das Miteinander vorstellst.

 

Ein Jobwechsel ist ein Prozess, der nicht überstürzt werden sollte, nimm Dir Zeit und bestimme das Tempo.

Um nicht verfrüht und unorganisiert zu handeln, waren für mich fünf Schritte ausschlaggebend.

 

  1. Gedanken sortieren: Mache Dir intensiv und in alle Richtungen Gedanken, ob ein Jobwechsel überhaupt für Dich in Frage kommt oder es sich um temporäre Unzufriedenheit handelt.
  2. Stetige Situationsbewertung: Nimm nicht einen spezifischen Zeitraum oder gar einen Zeitpunkt als Grundlage für den Wunsch nach Veränderung. Lege einen längeren Zeitraum fest, in dem Du Deine Situation immer wieder bewertest und auf dieser Basis Pro und Contra gegenüberstellst.
  3. Aktive Kommunikation: Gehe offen auf Deine|n Vorgesetzte|n zu und formuliere Deine aktuelle Situation und gib der Organisation die Möglichkeit auf Anpassung.
  4. Brainstorming: Steht für Dich der Entschluss des Jobwechsels fest, mache Dir Gedanken, welche Rahmenbedingungen Dir Dein neuer Job bieten soll. (Inhalt/Gehalt/Location/Branche/etc.)
  5. Offene Karten: Spiele gegenüber Deinem derzeitigen Arbeitgeber immer mit offenen Karten. Mache Dir direkt einen Plan, wie ein mögliches Ausstiegsszenario für Dich aussehen kann und gehe erst dann in den Dialog. Manchmal braucht das viel Mut, schlussendlich zahlt sich Ehrlichkeit und Loyalität aber aus.
  6. Abschluss: Bereite Deinen Abschluss so gut wie möglich vor. Verfasse schriftliche Übergaben, informiere das Netzwerk und vergewissere Dich, dass Deine Bereiche/Aufgaben übernommen werden und Du die neuen Ansprechpartner kommunizierst.

 

Alles in allem ist das Gedankenspiel mit einem Jobwechsel kein einfacher Spaziergang. Und egal, wie die Entscheidung für Dich am Ende ausfallen wird, halte Dir immer vor Augen: Es ist nie eine Entscheidung gegen Etwas oder Jemanden, sondern immer für DICH!

 

Mein stärkster Motivator für einen Jobwechsel war die Horizonterweiterung. Ich freue mich wahnsinnig auf meine neuen Herausforderungen, bleibe aber über die KIM Alumni Teil der KIM Familie.

 Autorin: Verena Müller

 

Quelle:

Magazin für Kommunikation - Pressesprecher: https://www.pressesprecher.com/nachrichten/die-zehn-krassesten-fehler-beim-jobwechsel-9403 [Stand 24.06.2020] 

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